Chronik

Die Chronik der Limesschützen Zandt 1923 e.V.

Gründung und Vorkriegsjahre

Nach Ende des 1. Weltkrieges fanden sich in Zandt einige Männer und Burschen, die Freude am Schießsport hatten, und somit wurde im Jahre 1923 ein Schützenverein gegründet. Nun wurde zur Pflege der Geselligkeit jeden Samstagabend beim „Metzger“ (Gasthaus Waltl) geschossen. Vorstand des Schützenvereins war damals der hiesige Förster „Zeller“ und anschließend Lehrer Kammerbauer. Während dieser Zeit war Herr Josef Reitzer 2. Schützenmeister. Kassier war von 1923 bis Kriegsausbruch der Schneider-Toni (Kienast). Als Vereinsgewehr diente ein Zimmerstutzen.

Ein zweiter Zimmerstutzen wurde 1927 für 160 Mark angeschafft. Geschossen wurde, wie damals üblich, von der Wirtsstube durch ein Guggerl in die Küche. In der Küche saß der Zieler, dessen Aufgabe es war, die Ringe anzuzeigen. Damals wurde direkt auf die Schützenscheibe geschossen. Die Scheiben hatten in erster Linie der „Wonger-Sepp“ (Brandstetter) und der Wonger-Hans (Kretschmeier) gemacht. Der Verein hatte in der damligen Zeit rund 45 Mitglieder.

Da in Denkendorf damals die Polizei ortsansässig war, kam an einem Samstagabend der „Schandarm“ bei seiner täglichen Runde beim „Metzger“ vorbei und kehrte ein. Er wollte ebenfalls sein Können beweisen und schoss beim Scheibenschießen mit. Seine Kugel traf den Schirm der Petroleumlampe, die neben der Scheibe in der Küche stand. Seit diesem Schuß war der „Schandarm“ der Schützenkönig.

Der Verein bestand bis zur Unterordnung und Vereinheitlichung des Vereinslebens durch die Nationalsozialisten. Nach Ende des Krieges verboten die Alliierten bis 1950 jegliche Vereinstätigkeit.

Nachkriegszeit

Im Jahre 1968 fand in Zandt der Schießsport wieder Freunde, und man ging an die Wiedergründung des Vereins, die im Gasthaus „Panzer“ stattfand. Kurz darauf fielen dann im Gasthof „Reitzer“ die ersten Schüsse.

Der damalige Sektionsschützenmeister Schießl aus Denkendorf war beim Eröffnungsschießen anwesend und stand dem Verein mit Rat und Tat zur Seite. Der neue Schießstand hatte zunächst 2 Scheiben mit Doppelzugständer, die bald auf 5 erweitert wurden. 1968 hatte der Verein 37 Mitglieder. Im Jahre 1983 feierten die Limesschützen ihr 60-jähriges Bestehen mit Fahnenweihe.

Jüngere Geschichte

Das 70-jährige Vereinsjubiläum wurde 1993 in Zandt gefeiert.

Nachdem der Pachtvertrag für die Wirte im Gasthaus „Reitzer“ Anfang der 1990iger Jahre abgelaufen war, begann die Suche nach einem neuen Standort des Vereins. Der Ausschuss des Sportvereins Zandt sowie der Ausschuss der Limesschützen Zandt mit Schützenmeister Gerhard Hladky kamen zu der Vereinbarung, ein neues Sport- und Schützenheim in Zandt zu bauen.

Als Übergangslösung für die Fortführung des Schießbetriebs wurde beim „Löffler-Anwesen“ zwischen Zandt und Schönbrunn eine ehemalige Stallung umgebaut, die nebst Schießanlagen auch einen gemütlichen Aufenthaltsraum hatte.

Dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer und tausender Stunden Eigenleistung konnte das neue Vereinsheim 1995 eingeweiht werden. Die Limesschützen besitzen nun 10 Schießstände mit einem umfangreichen Arsenal an Ausrüstung. Neben einer Gaststube, Aufenthaltsraum, Dusch- und Umkleidekabinen wurde auch ein Gymnastikraum gebaut, der auch für Festlichkeiten aller Art bestens geeignet ist.

Im Jahre 2000 wurde Reinhard Hiemer von der Mitgliederversammlung zum Schützenmeister der Limesschützen gewählt. Zu dieser Zeit wurde auch Gerhard Hladky zum Ehrenschützenmeister ernannt. In den folgenden Jahren wurde das Vereinsleben durch diverse Aktivitäten bereichert. So wurden neben den Vereininternen Preisschießen mehrmals ein Bürgerschießen für alle Zandter durchgeführt. Um die übliche Sommerpause mit Leben zu füllen wurde eine Bogengruppe gegründet und mehrmals ein Sommerbiathlon durchgeführt.

Seit 2002 bereichert die Theatergruppe Zandt die Aktivitäten der Limesschützen und des VfB Zandt. Alljährlich finden um Hl. Dreikönig mehrere Aufführungen statt.

Im Jahr 2003 wurde das 80-jährige Vereinsjubiläum im kleinen Rahmen im Sport- und Schützenheim gefeiert.

Seit 2012 steht Michael Schauer den Limesschützen als Schützenmeister vor. Eine seiner ersten großen Aufgaben war die Organisation des 90-jährigen Vereinsjubiläums im Jahre 2013. Dieses wurde mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Leonhard begangen. Im darauffolgenden Festzug zum Schützenheim marschierten neben den zahlreichen Ehrengästen auch der Patenverein Edelweiß Denkendorf mit. Anschließen wurden bei einem Festakt langjährige Vereinsmitglieder für Ihre Verdienste geehrt.

2014 wurde Konrad Hiemer für seine fast 40jährige Tätigkeit im Vereinsausschuss zum Ehrenmitglied der Limesschützen Zandt ernannt. Er ist damit das zweite Ehrenmitglied im Verein, neben Xaver Lederer der in den 80iger und 90iger Jahren lange Zeit als Kassier fungierte.

Die Limesschützen sind mittlerweile auf über 130 Mitgliedern angewachsen.